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...…auf den Seiten der Förderinitiative transVer - transkulturelle Versorgung von Suchtkranken.

Suchterkrankung und -gefährdung können jeden betreffen, also auch Menschen mit Migrationshintergrund. Da Migrationsprozesse und ihre Nachwirkungen eine Vielzahl von psychosozialen Belastungen bergen, die eine Suchtentstehung begünstigen, sind Migrantinnen und Migranten einem besonderen Risiko ausgesetzt.

Alle Fachdienste der Suchthilfe stehen vor den dringenden Aufgaben bestehende Zugangsbarrieren zu erkennen und zu beheben. Die Erfahrung zeigt, dass solche Zugangsbarrieren nicht nur seitens der Klientinnen und Klienten bestehen, sondern auch bei Einrichtungen und Fachkräften zu finden sind. Um die Versorgung zielgruppengerecht zu gestalten, bedarf es einer transkulturellen Öffnung.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat den Abbau von Zugangsbarrieren und die Bereitstellung zielgruppengerechter Hilfen zum Gegenstand einer Förderinitiative gemacht. Das Vorhaben startete im Frühsommer 2009 für die Laufzeit von drei Jahren. Ziel war, eine kultursensible Suchthilfe zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren.

Neben sechs regionalen Modellprojekten, in denen exemplarisch zielgruppengerechte Ansprache und Maßnahmegestaltung erprobt und evaluiert wurden, beinhaltete die Förderinitiative ein wissenschaftliches Begleitvorhaben. Die Betreuung der Förderinitiative lag beim Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR).

Die geförderten Projekte (in Berlin, Cloppenburg, Köln, Leipzig, Nürnberg und Warstein) realisierten in sehr unterschiedlichen regionalen Rahmenbedingungen ein breites Spektrum von Maßnahmen für verschiedene Zielgruppen. Diversity-Schulungen des Berliner Projekts "Transit" werden (nunmehr in Kooperation mit der Koordinationsstelle Sucht des LWL) weiterhin vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Die wissenschaftliche Begleitung wurde von FOGS, Köln, in Zusammenarbeit mit Dr. Dietmar Czycholl, FTK - Fortbildung transkulturell, Freudenstadt, durchgeführt.

Die Förderinitiative wurde durch einen Fachbeirat unterstützt, der einmal jährlich zusammenkam. Mitglieder des Beirats waren: Gaby Kirschbaum und Albert Kern (Bundesministerium für Gesundheit), D. Sibilla Bohlmann und Dr. Judith Heße-Husain (Projektträger im DLR), Wolfgang Barth (AWO Bundesverband), Dr. Isaac Bermejo (Celenus Kliniken), Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning, Svend Clausen (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), Dr. Sabine Brägelmann-Tan (Landesdrogenbeauftragte Niedersachsen), Christine Köhler-Azara (Drogenbeauftragte Berlin) und Dr. Raphael Gaßmann (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen). 

Die Erfahrungen im Modellprogramm wurden auf einem Fachtag am 20.11.2012 in Leizig vorgestellt und in einer Handreichung zu transkultureller Suchthilfe zusammengefasst.