Stationäres Behandlungsangebot für Abhängige von illegalen Drogen aus dem russischen Sprachraum

Das Angebot richtete sich an MigrantInnen aus dem russischen Sprachraum, die von illegalen Drogen abhängig sind und unter stationären Bedingungen einen Entzug wünschen.

Das Angebot bot neben den Grundangeboten der Klinik im Entzug (Opiatgestützter Entzug („warmer Entzug“), Sport- und Bewegungstherapie, Ergotherapie, Entspannungsverfahren, TCM, Akupunktur nach NADA-Protokoll, Sauna, Gruppenausgang, erlebnisorientierte Freizeitaktivitäten) eigene, überwiegend muttersprachliche Gruppen und die Möglichkeit für muttersprachliche Einzel- und Familiengespräche. Die Gruppen dienten einerseits der Informationsvermittlung (medizinische Risiken und Folgen des Heroinkonsums, Ansteckungswege und Konsequenzen bei Hepatitis und HiV, safer use) andererseits einer ersten Auseinandersetzung mit der Abhängigkeit, der Standortbestimmung bei Migration und Integration sowie der Aktivierung der Ressource Familie für die Abstinenz(erhaltung). Ein besonderes Gewicht lag auf der Information über das deutsche Suchthilfesystem sowie der individuellen Entlassungsvorbereitung, um die Inanspruchnahme weiterführender Hilfen durch die MigrantInnen zu intensivieren.

Darüber hinaus wurden Angehörigengruppen angeboten, die der Aufklärung der Angehörigen über die Erkrankung, die Folgen und die Behandlungsmöglichkeiten dienten sowie der individuellen Beantwortung von Fragen.

Ziel des Projekts war eine Erhöhung der Verweildauer und der Quote regulärer Abschlüsse sowie eine verbesserte Akzeptanz für angemessene Anschlussbehandlungen inklusive der Vermittlung dorthin. Um die Akzeptanz und die Wirkfaktoren des migranten-spezifischen Ansatzes zu erfassen, erfolgte eine umfangreiche Begleitforschung unter Heranziehung von Sucht- und Migrationsanamnese sowie Inanspruchnahme und Bewertung von Behandlungselementen.